Mainz und Bayern: Ein Sport, zwei Welten

2:1 auch in München. 18 Punkte nach sechs Spielen. Wahnsinn. Der FSV Mainz 05 hat alle Experten und wohl auch die eigenen Fans überrascht. Was Trainer Thomas Tuchel aufgebaut hat, ist sensationell. Mit Spielern wie Schürrle und Holtby hat er unglaublich talentierte Akteure in seinen Reihen. Zudem schafft er es, seiner Mannschaft die eigene Philosophie zu vermitteln.

Mainz beweist, dass man nicht immer viel Geld braucht. Es zählt auch und in diesem Fall vor allem Geschick und ein gutes Auge für Talente sowie bodenständiger Sachverstand.

Der Gegenentwurf wurde zuletzt von Mainz im eigenen Stadion besiegt: der FC Bayern. Sechs Spiele, acht Punkte. Es war faszinierend, wie sich Mainz auf der einen Seite nie aufgegeben hat und die Bayern nichts entgegenzusetzen hatten. Ähnlich wie im Vorjahr kommen sie nicht in Fahrt. Mit dem Unterschied, dass mit Robben und Ribery die zwei Stars ausfallen. Ohne beide Mittelfeldspieler sind die Bayern zahnlos. Es zeigt sich auch, dass die Mannschaft im Sommer Konkurrenz gebraucht hätte. Zwar kam mit Kroos ein talentierter Spieler zurück, auch Breno wird in der Verteidigung nachrücken.

Ein Spieler wie van der Vaart hätte den Münchnern in dieser Phase der sich häufenden Verletzungen gut getan. Und er wäre für nur knapp 12 Millionen Euro zu haben gewesen, für Bayern fast ein Schnäppchen. Die erlauben sich schließlich auch, 35 Milionen Stürmer Gomez lieber auf der eigenen Bank zu lassen, als ihm Spielpraxis bei Liverpool zu verschaffen.

Alle Probleme lassen sich eben nicht mit den Belastungen durch die Weltmeisterschaft in Südafrika begründen. Es ist sicherlich ein Grund, die Ursachen liegen aber eben in der Mischung aus fehlender Konkurrenz und dem Irrtum, dass es schon irgendwie wieder gut gehen wird. Die Bayern werden sicherlich wieder in den kommenden Monaten nach oben stürmen. Wenn sie aber weiterhin so viele Punkte liegen lassen, wird es am Ende auch für sie eng.